Super-Wahljahr 2024: Ein Foodsaver-Blick auf die EU-Wahlprogramme der deutschen Parteien

Super-Wahljahr 2024: Ein Foodsaver-Blick auf die EU-Wahlprogramme der deutschen Parteien

Entdecke im Super-Wahljahr 2024, wie deutsche Parteien in ihren EU-Wahlprogrammen das wichtige Thema Lebensmittelverschwendung angehen. Mit Querfeld blickst Du auf nachhaltige Lösungen, politisches Engagement und innovative Ansätze zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Finde heraus, welche Parteien mutige Schritte vorschlagen, um Lebensmittel da zu belassen, wo sie hingehören – auf Deinem Teller, nicht im Müll. Dies ist ein essenzieller Leitfaden für alle, die sich für eine nachhaltigere Zukunft und die Rolle der Politik im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung interessieren.

In einer Welt, die zunehmend von den Herausforderungen des Klimawandels, der Ressourcenknappheit und der sozialen Ungerechtigkeit geprägt ist, stellt das Thema Lebensmittelverschwendung einen effektiven und vergleichsweise leichten Hebel dar, um einen Beitrag zu weniger Ressourcenverschwendung zu leisten. Bei Querfeld haben wir uns dieser Herausforderung mit Leidenschaft und Engagement gestellt, indem wir uns für die Rettung und sinnvolle Nutzung von Lebensmitteln einsetzen. Vor diesem Hintergrund haben wir die Europawahlprogramme 2024 verschiedener demokratischer Parteien unter die Lupe genommen, um ihre Ansätze und Lösungen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung zu bewerten. Hierbei haben wir uns ausschließlich auf Parteien des demokratischen Spektrums konzentriert, die nicht in Teilen oder in ihrer Gänze als gesichert rechtsextrem eingestuft werden.

Die Linke hebt sich mit ihrem klaren Bekenntnis zu einem europaweiten Anti-Wegwerf-Gesetz deutlich hervor. Ihre Forderung nach einem sofortigen Wegwerfverbot für zum Verzehr geeignete Lebensmittel in allen Bereichen der Wertschöpfungskette zeigt ein tiefes Verständnis für die Dringlichkeit des Problems. Ein solches Gesetz wäre ein mutiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und gerechteren Lebensmittelverteilung, nachdem es bereits erste vielversprechende Gesetzesinitiativen in Italien und Frankreich gab (mehr Infos gibt es hier).

Bündnis 90/Die Grünen gehen mit ihrem ganzheitlichen Ansatz noch einen Schritt weiter. Sie betonen nicht nur die Notwendigkeit, Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren, sondern schlagen auch konkrete Maßnahmen wie die Neubewertung von Aussortierungsmerkmalen und die Einführung von Verzehr- statt Mindesthaltbarkeitsdaten vor. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, Verbraucherinnen und Verbraucher besser über die sichere Verzehrbarkeit von Lebensmitteln aufzuklären und damit einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung der Verschwendung zu leisten.

Bei der SPD fehlen konkrete Textstellen, die die Lebensmittelverschwendung im Wahlprogramm nennen, doch kann man annehmen, dass sie innerhalb eines größeren Rahmens der Ernährungssicherheit und nachhaltigen Landwirtschaft betrachtet wird. Obwohl ihr Programm keine direkten Bezüge zum Kampf gegen Lebensmittelverschwendung aufweist, erkennen sie die Notwendigkeit an, die Agrarpolitik an die Ziele des Green Deals anzupassen, um die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und auskömmliche Landwirtschaft in Europa zu verbessern.

Die CDU/CSU setzt in ihrem Wahlprogramm den Fokus auf die Regionalität, ein Ansatz, der im besten Fall nur indirekt zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung beitragen könnte, da er kurze Lieferketten fördert und lokale Produzenten stärkt. Das Programm enthält darüber hinaus leider keine direkten Maßnahmen zur Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung.

Im Gegensatz dazu findet man im Wahlprogramm der FDP einen spezifischen Standpunkt zur Thematik, da sie konkret die Vereinfachung der EU-Vermarktungsnormen für Obst und Gemüse vorschlägt. Die Partei zielt darauf ab, dass “statt des äußeren Erscheinungsbildes [...] allein die Qualität des Produkts entscheidend sein [soll]“. Dieser Ansatz könnte unserer Vorstellung nach nicht nur die Menge an weggeworfenen Lebensmitteln verringern, sondern auch zu einem Umdenken bei Verbrauchern und Einzelhändlern führen, indem der wahre Wert von Lebensmitteln jenseits ihrer Optik betont wird - eine Perspektive, die wir ebenfalls vertreten und durch die Ressourcen stark eingespart werden könnten.

Unser Fazit
Während einige Parteien konkrete und mutige Schritte zur Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung vorschlagen, bleibt bei anderen der Eindruck, dass diesem Thema keinerlei Relevanz zugeschrieben wird. Aus der Perspektive von Querfeld ist es entscheidend, dass wir uns nicht nur auf politische Versprechen verlassen, sondern auch selbst aktiv werden, um Veränderungen herbeizuführen.

Als Gemeinschaft, die sich für die Rettung von Lebensmitteln einsetzt, werden wir weiterhin jeden Schritt unterstützen, der uns diesem Ziel näherbringt, und gleichzeitig darauf drängen, dass aus politischen Versprechen konkrete Aktionen werden. Denn am Ende des Tages gehören Lebensmittel auf den Teller und nicht in den Müll.

Links zu allen Wahlprogrammen:
Wahlprogramm der Partei Bündnis 90 / Die Grünen
Wahlprogramm der DIE LINKE
Wahlprogramm der SPD
Wahlprogramm der CDU/CSU
Wahlprogramm der FDP

Querfeld - News

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